Artikel aus München bzw. aus der Süddeutschen Zeitung mit dem passenden Titel: „Wir Sprayer haben es weit gebracht“

Wir Sprayer haben es weit gebracht“

25.05.2011, 10:10

Von Beate Wild

Früher waren Graffiti als illegale Schmierereien verpönt. Doch inzwischen ist Street Art gesellschaftsfähig geworden und hat sogar Einzug in Museen und auf Messen gehalten. Ein Besuch bei Sprayern.

Ab und zu rückt die Polizei an. Wenn sich Z-Rok an einer Brückenunterführung mit seinen Dosen zu schaffen macht, denken ein paar wachsame Bürger gleich, hier passiere Unerlaubtes. Graffiti und illegal, das gehört für viele immer noch zusammen. Sehen sie einen Sprayer in Aktion, sind sie sofort alarmiert und greifen zum Handy.

Graffiti Unterführung Friedensengel Bild vergrößern Graffiti Unterführung Friedensengel Künstler: Loomit und Sprayer-Kollegen (© Beate Wild) 

„Dann schaut halt mal wieder eine Streife vorbei, die kennen uns ja mittlerweile schon“, lacht Z-Rok, der im wirklichen Leben Wolfgang Lehnerer heißt. Wenn der 44-Jährige mit seinen Kollegen beispielsweise die Brudermühlbrücke besprüht, ist das aber längst keine Straftat mehr, sondern eine von der Stadt München genehmigte Kunstaktion.

Z-Rok sprüht schon lange nicht mehr illegal. Als freischaffender Künstler macht er heute Ausstellungen, Auftragsarbeiten, gibt Kunstunterricht in Münchner Schulen und betreut Jugendliche im vom Kreisjugendring geförderten Graffiti-Atelier „Die Färberei“.

Street Art findet schon lange nicht mehr nur auf der Straße statt, sondern hat Einzug in Museen und Ausstellungen gehalten. Gearbeitet wird nicht mehr nur mit der Sprühdose, sondern mit anderen Techniken und Materialien, wie etwa Acrylfarben. Am Donnerstag eröffnet in München bereits zum dritten Mal die Stroke, eine Kunstmesse für Urban Art. Grund genug, sich in der aktuellen Münchner Street Art Szene einmal umzuschauen.

Z-Rok sitzt lässig auf einem Zeichentisch im Atelier der Färberei ……

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