Die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe sind nun auch im Antigraffitibusiness
Graffiti
Mickymaus hat nichts zu lachen
Erstellt 01.12.09, 18:31h
Ein extra Team der Stadtentwässerungsbetriebe reinigt ihre Einrichtungen zum Hochwasserschutz. Die Schutzwände und -mauern bieten auf gut 50 Kilometer Länge am Rhein viel Platz zum Bemalen und Besprühen.
Köln – Der Mickymaus geht’s an den Kragen. Während Yasar Özsoy den kochend heißen Wasserstrahl auf die Hochwasserschutzwand richtet, verschwindet Stück um Stück das Gesicht der Comicfigur. Dienstagvormittag am Pumpwerk Lohmühlenstraße auf dem Mülheimer Festplatz: Mit einem eigens abgestellten Einsatzteam präsentiert Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe, wie sein Unternehmen gegen Graffiti auf den Einrichtungen zum Hochwasserschutz vorgeht. Die Schutzwände und -mauern bieten auf gut 50 Kilometer Länge am Rhein viel Platz zum Bemalen und Besprühen – ob an Deichabschnitten, Mauern oder Spundwänden. Oder auch an Gebäuden wie dem Pumpwerk, das in Ergänzung zur Mickymaus unter anderem einen Donald-Duck-Kopf und einen Halbmond mit blütenartigen Sternen zeigt. Auch sie müssen verschwinden, diesmal unter einem Strahl aus kaltem Wasser und Quarzsand.
Seitdem Ende 2008 die Fertigstellung der Kölner Hochwasserschutz-Anlagen gefeiert worden sei, habe man mit den lästigen Graffiti zu tun, sagt Schaaf. „In jüngster Zeit hat sich das gehäuft“. Aufs Jahr 2009 hochgerechnet schlage die Beseitigung mit rund 60 00 Euro zu Buche. Zwar gebe es die städtische Anti-Sprayer-Aktion KASA, und gelegentlich habe man auch private Firmen beauftragt, doch „sinnvoll und nötig“ sei es, ein eigenes Team zu haben, um möglichst schnell reagieren zu können. Anfang November wurde es geschaffen. Es besteht aus zwei Männern und ist einem Gruppenleiter unterstellt. Ausgerüstet ist es mit einem Kastenwagen samt Anhänger, in dem sich ein Hochdruckreiniger des Modells „Hot Aqua Blaster“ befindet. Außer Wasser und Sand werden chemische Reinigungsmittel eingesetzt. Die Beseitigung der Graffiti wird dadurch erleichtert, dass die Hochwasserschutzwände mit Wachs und andere Bauwerke mit einem Speziallack beschichtet sind. Per E-Mail oder Telefon (0221 / 221 268 68) können Bürger die Stadtentwässerungsbetriebe auf Graffiti hinweisen. (cs)
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