Und es geht weiter…

20 000 Euro Schaden

Drei KVB-Waggons komplett beschmiert

Von Tim Stinauer, 17.07.09, 19:22h, aktualisiert 17.07.09, 19:33h

Auf dem Abstellgelände in Merkenich beschmierten unbekannte Täter drei KVB-Wagons: Komplett, von oben bis unten. Selbst mit einem Hubschrauber konnte die Polizei die Täter bislang nicht finden.

Angemalte KVB

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Sieht nicht aus wie eine Bahn der KVB – ist aber eine. Zumindest unter der Farbe. (Bild: Krasniqi)

Einen vergleichbaren Fall hat die KVB seit Jahren nicht erlebt: Auf dem Abstellgelände in Merkenich, in der Nähe der Ford-Werke, haben unbekannte Täter am frühen Freitagmorgen drei Bahnwaggons auf einer Seite komplett mit Farbe beschmiert, von unten bis zur Oberkante. „Die haben die Wagen richtig mit einer Malerrolle angestrichen“, sagte KVB-Sprecher Joachim Berger. An einem vierten Wagen waren die Täter gerade zugange, als sie gegen vier Uhr von einem Straßenbahnfahrer gesehen wurden. Sie ergriffen sofort die Flucht.

Die Polizei schickte mehrere Streifenwagen zum Tatort, ein Hubschrauber stieg auf, dessen Besatzung mit einer Wärmebildkamera nach den Tätern suchte – ohne Erfolg. „Die Täter sind entkommen“, sagte Polizeisprecherin Dorothe Rüttgers. Die Ermittler fanden ein aufgebrochenes Tor, durch das sie offenbar auf das eingezäunte Gelände gelangt waren. „Das war eine ganz gezielte Aktion“, vermutet Berger. „Die müssen sich ja auch Leitern oder Schemel mitgebracht haben.“ Die Reinigung der Waggons koste die KVB ungefähr 20 000 Euro. „Wir hoffen, dass das normale Farbe aus dem Baumarkt ist, die man relativ leicht abwaschen kann.“

Extreme Zunahme

Nachdem die Zahl der Sachbeschädigungen durch Graffiti seit den 90er Jahren stetig rückläufig gewesen sei, registriere die KVB seit Mitte vorigen Jahres wieder eine „extreme Zunahme“, berichtete Berger. Die Aktion am Freitagmorgen stelle jedoch „die absolute Spitze“ dar. „So etwas haben wir schon sehr lange nicht mehr erlebt.“ Anhand der Motive und Initialen auf den Waggons versucht die Polizei jetzt, die Täter zu ermitteln. „Wir haben Beweisstücke gesichert“, sagte Rüttgers. Der Bahnfahrer hatte drei junge Männer beobachtet.

Giftige Säure am Neumarkt

Noch keine Spur hat die Kripo von denjenigen, die an mehreren U-Bahn-Haltestellen mit giftiger Flusssäure Markierungen in Glasflächen geätzt haben. Am Donnerstagabend entdeckten KVB-Mitarbeiter Spuren in den Bahnhöfen am Neumarkt und an der Christophstraße. Am Neumarkt schmierten die Täter die gefährliche Säure unter anderem auf die Glaswand eines Aufzugs in der Mittelebene. „Die Flüssigkeit wurde offenbar schon vor längerer Zeit aufgetragen, sie war schon getrocknet, es bestand keine Gefahr für Passanten“, sagte Polizeisprecherin Cathrine Maus. Die KVB hat ihre Außendienst-Mitarbeiter per Merkblatt aufgefordert, auf so genanntes „Etching“, also Beschädigungen durch Flusssäure, zu achten. „Wir haben entsprechende Teststifte, mit denen man Rückstände der Säure nachweisen kann“, sagte Berger. Am Mittwoch waren Verätzungen an Glasscheiben im U-Bahnhof am Hansaring aufgetaucht.

Vor vier Jahren wurde „Etching“ erstmals in Köln bekannt: Zwei Reinigungskräfte erlitten Hautverätzungen, als sie die Säure von einem Wartehäuschen entfernen wollten. Die Täterszene ist vor allem in Dortmund und Berlin aktiv.

Hier der Link:

http://www.ksta.de/html/artikel/1246883677311.shtml

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