Sprayattacke
81 KVB-Waggons beschmiert
Von Daniel Taab, 13.11.09, 14:22h, aktualisiert 13.11.09, 21:48h
So etwas hat es bei den Kölner Verkehrsbetrieben in diesem Umfang noch nicht gegeben: Mehr als 80 Waggons sind in der Nacht zu Freitag mit „Tags“ und großflächigen Farbattacken verunstaltet worden. Nun sucht die Polizei die Sprayer.
Bahnen der KVB sind mit „Tags“ verunstaltet worden. (Bild: Hanano)
Köln – So etwas hat es bei den Kölner Verkehrs-Betrieben in diesem Umfang noch nicht gegeben: Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag mehr als 80 Waggons beschmiert. Die Täter kritzelten ihre „Tags“ auf Scheiben, Türen und die Seitenwände. Außerdem besprühten die Schmierfinken viele Waggons großflächig mit Farbe. „Das ist einmalig. Das hat unser Unternehmen noch nie erlebt“, sagte KVB-Sprecher Franz Wolf Ramien und stellte unmissverständlich klar, dass es sich bei den Sprayattacken um eine Straftat handelt. „Es ist kein Kavaliersdelikt. Wir haben Strafanzeige erstattet“, betonte der Sprecher. Die Sprayer waren am Hauptsitz der KVB an der Scheidtweiler Straße unterwegs, außerdem auf dem KVB-Gelände an der Ostheimer Straße in Merheim, in Wesseling auf einem Areal von KVB und Bahn, sowie in Bocklemünd (Ollenhauerring) und in Niehl (Sebastianusstraße).
Die Polizei geht von einer lange geplanten Aktion aus, denn für ihre Sprühattacken hatten die vermutlich mehreren Täter nach dem Betriebsschluss der KVB tief in der Nacht nur rund 90 Minuten Zeit. Gegen 3.30 Uhr entdeckte eine Reinigungskraft im KVB-Depot in Merheim eine vermummte Person, die flüchtete, als sie von der Frau angesprochen wurde. Als die Polizei über den Eindringling auf dem KVB-Areal informiert wurde, waren schon zahlreiche Bahnen beschmiert. Erst am Vormittag kam das gesamte Dilemma ans Tageslicht: 81 Waggons wurden beschädigt. Gesucht werden nun zwei Personen, die etwa 1,80 Meter groß sind und komplett schwarz gekleidet waren.
Die „Tags“ (Markenzeichen) eines polizeibekannten Sprayers könnten die Ermittler auf die Fährte des Täters führen. Immer drei Buchstaben sprüht der Gesuchte seit längerer Zeit auf Gebäude beispielsweise an der Zülpicher Straße, an die Fassade eines Hauses auf den Ringen, auf Autos oder im Juli auf die Fenster der Linie 12. „Die Initialen sind den Kollegen bekannt“, sagte eine Polizeisprecherin. Es müsse geprüft werden, ob die jüngste Attacke durch einen „Trittbrettfahrer“ begangen wurde oder ob es tatsächlich der Flüchtige war. Der Schaden wird auf „mindestens“ mehrere zehntausend Euro geschätzt.
Link: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1246895335511.shtml